1d. Chronik: Die mdw* im Postnazismus
April 1945
Nach dem Ende der letzten Kampfhandlungen in Wien kehrten erste Lehrende und Verwaltungsbedienstete an die mdw* zurück.
Mai 1945
Das Staatsamt für Unterricht setzte Hermann Gallos (1886–1957) als kommissarischen Leiter ein.
Juni 1945
Die mdw* erhielt wieder die frühere Bezeichnung Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien und Karl Kobald (1876–1957) wurde abermals als deren Präsident eingesetzt.
Die Entnazifizierungsmaßnahmen begannen und politisch belastete Lehrende wurden ihrer Ämter enthoben.
Juli 1945
Der Unterricht wurde wieder aufgenommen, Studierende der Kriegsjahre konnten Abschlussprüfungen ablegen. Im Mitte August endenden Sommersemester waren 434 Studierende inskribiert.
1946
Der neu gegründete Akademiekammerchor – später Wiener Akademie Kammerchor bzw. Wiener Akademie Chor – unternahm in den folgenden Jahren Tourneen in Europa und den USA.
Im Oktober übernahm Hans Sittner (1903–1990) die Leitung der Institution, die er bis 1971 innehatte. Sein Rektorat war prägend für die Jahre des Wiederaufbaus.
1947
Der Name wurde in Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien geändert.
Im Sommersemester waren mehr als 1.000 Studierende inskribiert, womit erstmalig wieder das Niveau der Vorkriegsjahre erreicht wurde.
1948
Das Kunstakademiegesetz (BGBl. 168/48) trat in Kraft, mit dem die mdw* durch die Ausbildung von Kunsthochschüler*innen den wissenschaftlichen Hochschulen Österreichs teilweise gleichgestellt wurde.
Unter der künstlerischen Leitung der mdw* fand im Rahmen der Bregenzer Festspiele eine „Wiener Kulturwoche“ statt.
1949
Das neue Organisationsstatut (BGBl. 240/49) regelte die Aufgaben der Leitungsorgane und sah die Gliederung der mdw* in neun Abteilungen (Musiktheorie und Kapellmeisterausbildung, Tasteninstrument, Saiteninstrumente, Blasinstrumente und Schlagwerk, Sologesang und Opernausbildung, Musikerziehung, Kirchenmusik, Tanz, Schauspiel und Regie) vor.
1952
Mit der Einrichtung des Sonderlehrgangs für Filmgestaltung wurde der Grundstein der heutigen Filmakademie Wien gelegt.
1957/58
Im damaligen Hauptgebäude in der Lothringerstraße wurden Renovierungsmaßnahmen durchgeführt. Im Jahresbericht ist dazu zu lesen:
„Damit wurde der Zeit des Wiederaufbaues der Akademie ein Ende gesetzt, eines nicht nur des äußeren Aufbaues, sondern zugleich auch der inneren Reorganisation zur Kunsthochschule.“ (Jahresbericht der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien 1955/56-1964/65, S. 15.)